Erste Ansätze einer Piaffe erlernen und vertiefen

Beitrag-Barocktraining-Mrz-2017

Vor kurzem war ich mit meinem Wallach bei einem Trainer Nähe Darmstadt, der Lusitanos im Sinne der klassischen Reitkunst ausbildet. Wie seine Pferde stammt auch er aus Portugal. Warum habe ich diesen Ausflug gemacht? Mittlerweile ist mein Pferd in der Lage zu passagieren, versteht aber keine Piaffen. Das Problem ist, dass seine Trabbewegung recht groß ist. Für Piaffen wird aber eine kleinere und schnellere Bewegung benötigt. Das hat er auf herkömmliche Weise nicht verstanden. Touchieren an den Hinterbeinen quittierte er zunehmend mit Steigen und Ausschlagen.

Also habe ich einen neuen Impuls gesucht. Wir haben gemeinsam eine Reitstunde verbracht, ihm das Piaffieren verständlich zu machen und mir natürlich auch. Ich saß oben drauf und der Trainer lief seitlich nebenher. Wir lernten langsames Schritt reiten und gleichzeitiges touchieren der Hinterbeine. Anfangs nur soweit, dass er "zuckte". Nach jeder richtigen Reaktion gab es eine Schrittpause und dann ging es weiter. Am Ende hat er zwei drei Tippelschritte mit den Hinterbeinen geschafft und sich auch erstmals gesetzt. Ich habe mich auch richtig hingesetzt und gelernt wie ich die Kommandos von oben gebe, um zu Hause weiter üben zu können. Mein Wallach hat sich nur einmal etwas aufgeregt. In der Situation sollte ich nach vorne raustraben, um den Druck rauszunehmen.

Zu Hause vertiefen mit Geduld und Durchhaltevermögen

Die Empfehlung ist, während einer Trainingseinheit entweder Passage oder Piaffe zu üben. Für uns gilt erstmal an der Piaffe dran zu bleiben. Langsam aber stetig ist auch hier der Grundsatz. Die Vorgehensweise lässt sich in etwa so beschreiben: Beide Schenkel etwas hinter den Gurt ohne Druck auszuüben, die Hand hält eine weiche Verbindung zum Pferdemaul, das Genick vom Pferd bleibt tief, Schnalzen und/oder mit der Gert von oben auf die Kruppe tippen, eventuell etwas hinter die Senkrechte mit dem Oberkörper und los geht's. Das Pferd versteht nach ein paar Mal bereits das Zurücknehmen der Unterschenkel und verlangsamt den Schritt. Auf Schnalzen erfolgt dann das "Antippeln" der Hinterbeine. Nach 2x tippeln wieder normalen Schritt reiten.